Anläßlich der Veröffentlichung der Forschungsergebnisse von Dr. rer. biol. hum. Andreas Stöver ist Lithium wieder ein großes Thema der alternativen Laienmedizin. Zu Recht, denke ich, ist doch der Lithiummangel oft eine wesentliche Mitursache zahlreicher kognitiver, psychischer und emotionaler Störungen.

Dennoch ist die unbedachte Einnahme von Lithium durchaus nicht ungefährlich. Hier gilt besonders die Erkenntnis, daß die Dosis das Gift macht! Deshalb vertrete ich entschieden den Grundsatz „Keine Substitution ohne Kenntnis des Lithiumspiegels im Vollblut!“.

Die  Substitution gehört auf jeden Fall in die Hand eines erfahrenen Therapeuten. Über die sozialen Medien verbreitete Tipps und Dosisempfehlungen können durchaus lebensgefährlich werden, wenn sie individuell nicht passen! Also lassen Sie sich bitte von uns beraten und gemeinsam eine individuelle Strategie zum Erreichen Ihres optimalen Lithiumspiegels zu finden.

Mögliche Nebenwirkungen einer psychiatrisch therapeutischen Lithium-Therapie:

  • Tremor (Muskelzittern) v.a. der Hände
  • Herzrhythmusstörungen (T-Wellen-Inversion, Dysfunktion des Sinus- und des AV-Knotens)
  • verminderte Antwort der Herzmuskulatur auf adrenerge Reize, Fibrose der Vorhöfe
  • Gewichtszunahme
  • Hypercholesterinämie
  • Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion)
  • Hyperparathyreoidismus (Überfunktion der Nebenschilddrüse)
  • Hyperkalzämie
  • Diabetes insipidus
  • Nierenschädigung

All diese unerwünschten Nebenwirkungen wurden ausschließlich bei einer Lithiumeinnahme in klassischen therapeutischen Dosierungen über längere Zeiträume beobachtet!

Viele biochemische Wirkungen von Lithium wie z.B. der Einfluß auf die NO-abhängige Gefäßentspannung in Hirnarterien zeigen bei subtherapeutischen Blutspiegeln einen der natürlichen Gefäßalterung entgegenwirkenden positiven Effekt. Dieser kehrt sich erst bei Erreichen von therapeutischen bis toxischen Blutspiegeln (> 0,8–1,5 mmol/l) um und kann dann langfristig sogar zur Schädigung von Herzmuskelgewebe führen.

Bisher nachgewiesene positive Wirkungen einer low-dose Lithiumsupplementierung

siehe Hamstra SI, Roy BD, Tiidus P, MacNeil AJ, Klentrou P, MacPherson REK, Fajardo VA. Beyond its Psychiatric Use: The Benefits of Low-dose Lithium Supplementation. Curr Neuropharmacol. 2023;21(4):891-910. doi: 10.2174/1570159X20666220302151224. PMID: 35236261; PMCID: PMC10227915.

siehe Hamstra SI, Roy BD, Tiidus P, MacNeil AJ, Klentrou P, MacPherson REK, Fajardo VA. Beyond its Psychiatric Use: The Benefits of Low-dose Lithium Supplementation. Curr Neuropharmacol. 2023;21(4):891-910. doi: 10.2174/1570159X20666220302151224. PMID: 35236261; PMCID: PMC10227915.

siehe Hamstra SI, Roy BD, Tiidus P, MacNeil AJ, Klentrou P, MacPherson REK, Fajardo VA. Beyond its Psychiatric Use: The Benefits of Low-dose Lithium Supplementation. Curr Neuropharmacol. 2023;21(4):891-910. doi: 10.2174/1570159X20666220302151224. PMID: 35236261; PMCID: PMC10227915.

siehe Hamstra SI, Roy BD, Tiidus P, MacNeil AJ, Klentrou P, MacPherson REK, Fajardo VA. Beyond its Psychiatric Use: The Benefits of Low-dose Lithium Supplementation. Curr Neuropharmacol. 2023;21(4):891-910. doi: 10.2174/1570159X20666220302151224. PMID: 35236261; PMCID: PMC10227915.

siehe Hamstra SI, Roy BD, Tiidus P, MacNeil AJ, Klentrou P, MacPherson REK, Fajardo VA. Beyond its Psychiatric Use: The Benefits of Low-dose Lithium Supplementation. Curr Neuropharmacol. 2023;21(4):891-910. doi: 10.2174/1570159X20666220302151224. PMID: 35236261; PMCID: PMC10227915.

siehe Hamstra SI, Roy BD, Tiidus P, MacNeil AJ, Klentrou P, MacPherson REK, Fajardo VA. Beyond its Psychiatric Use: The Benefits of Low-dose Lithium Supplementation. Curr Neuropharmacol. 2023;21(4):891-910. doi: 10.2174/1570159X20666220302151224. PMID: 35236261; PMCID: PMC10227915.

  • Reduktion der entzündungsbedingten Nervenschäden z.B. Demenzerkrankungen
  • Hemmung der GSK-3-Aktivität
  • Lithium kann die gestörte Apotose von Zellen im Gehirn z.B. bei Demenzerkrankungen (programmierten Zelltod) unterdrücken

Meine Empfehlungen

Eine alleinige Lithiumeinnahme in Unkenntnis des eigenen Spiegels und weiterer vorhandener Nährstoffmängel erscheint mir wenig zielführend. Ich substituiere Lithium ausschließlich im Rahmen eines ganzheitlichen Behandlungs- oder Vorsorgekonzepts.

Hierbei streben ich in Anlehnung an die umfassende Recherche von Hamstra SI aus 2023 einen Blutspiegel auf der unteren Grenze zum psychiatrisch therapeutischen Bereich an (bei Hamstra < 0,5 mmol/l Serum).  In diesem Bereich sind bisher auch in Langzeitbeobachtungen keinerlei unerwünschte Wirkungen dokumentiert und der Abstand zum toxischen Bereich (> 1,5 mmol/l Serum) ist ausreichend sicher.

Wann ist eine gute Lithiumversorgung ggf. in Form einer low-dose-Supplementierung besonders wichtig?

Bisher studiengesicherte Indikationen für eine Low-dose-Supplementierung

  • bei Suizidalität, Suizidgedanken, nach Suizidversuchen
  • bei aggressiven und v.a. gewalttätigen Verhalten
  • bei starken Stimmungsschwankungen
  • beim Ausdauertraining; im Leistungssport
  • Osteoporose, v.a. bei osteoporosebedingten Frakturen
  • Sarkopenie im Alter
  • Typ-2-Diabetes
  • Adipositas
  • Typ-1-Diabetes
  • Demenz (v.a. Morbus Alzheimer)

Quellen, Links & Literatur

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